TECHNISCHE VORAUSSETZUNGEN

Die Patienten der von mir durchgeführten Studie wurden allesamt mit dem mobilen Stoßwellengerät „Sonocur“ (Siemens AG, Medizinische Technik, Erlangen) behandelt, dessen Wirkprinzip auf der elektromagnetischen Erzeugungstechnik beruht.


Der Grund für die Wahl dieses Gerätes bestand in der sicheren Fokussierung der Stoßwellen und einer genügend tiefen Eindringungstiefe ins Gewebe (1). Für veterinärmedizinische Zwecke werden auch Therapieeinheiten angeboten, die auf dem Prinzip der elektrohydraulischen oder der radialen Stoßwellenerzeugung beruhen. Radiale oder ballistische Stoßwellen streuen mit zunehmender Eindringtiefe und sind daher allenfalls für oberflächliche Behandlungsindikationen geeignet. Aus unserer Erfahrung gewährleisten nur elektromagnetisch generierte Stoßwellen ein kontinuierliches und gezieltes Treffen des Behandlungsgebietes (1, 2, 3, 16, 17, 20).


Das „Sonocur“ besteht aus einer fahrbaren Therapieeinheit und einem angekoppelten hochauflösenden 32-Kanal-Ultraschall-Bildsystem. Die Sonographie-Einheit kann auch isoliert vom Stoßwellengenerator für die Diagnostik betrieben werden. Uns standen hierfür als Applikatoren zwei Linear-Scanner mit den Frequenzbereichen 5,0 und 7,5 Megahertz zur Verfügung. Kernstück der Stoßwellenerzeugung ist ein Schallwellenkopf mit einem In-Line-Sonografie-Applikator zur präzisen Positionierung des Schallwellenfokus im Behandlungsareal (Abbildung 7, 8). Der Applikator kann variabel mit 5,0, 6,0 und 7,5 Megahertz betrieben werden.

Abb. 7: Die Zeichnung veranschaulicht die Lage des zentralen Sonographie-Schallkopfes im peripher umgebenden Stoßwellenkopf

Mit einem in drei Ebenen verstellbaren Gelenkarm und kardanischer Lagerung des Schallwellenkopfes kann das zu behandelnde Areal sowohl am stehenden als auch am liegenden Pferd erreicht werden. Für die Behandlung der Pferde wurde eigens ein Umbau des Gelenkarmes sowie des Stoßwellenkopfes vorgenommen, um die technischen Voraussetzungen zur Behandlung am Pferd zu schaffen. Das Gerät „Sonocur“ verfügt über einen elektromagnetischen Schallwellenerzeuger mit einer Energieflußdynamik von 0,08 mJ/mm_ bis 0,56 mJ/mm_ bei feiner Dosierbarkeit. Der Energiebereich der Schallwelle läßt sich weit genug herunterregeln, um auch eine Behandlung ohne Anästhesie durchzuführen. Die Energie der Stoßwelle reicht bis in den hochenergetischen Bereich.

Abb. 8: Zur Behandlung kann das Zielgewebe genau eingestellt und die Lage kontrolliert werden